Unternehmen
• Austrian Airlines setzt weiterhin auf effektive Wege zur Reduktion von CO2-Emissionen
• Aktive Maßnahmen der Politik sind für emissionsfreies Fliegen unerlässlich
• CEO Alexis von Hoensbroech: „Für massentaugliche Entwicklung und Produktion alternativer Kraftstoffe braucht es eine Standortinitiative in Wien“
Der Weltumwelttag am 5. Juni stellt jedes Jahr die Herausforderungen zum Erhalt einer intakten Umwelt in den Vordergrund. Austrian Airlines ist sich seiner Verantwortung bewusst und arbeitet daher seit Jahren daran, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu reduzieren. Um das Ziel des emissionsfreien Fliegens langfristig zu erreichen, sind aktive Maßnahmen der Politik jedoch unerlässlich.
Sustainable Aviation Fuels (SAF)
Eines der vielversprechendsten Mittel zur Reduzierung von CO2-Emissionen ist der Einsatz nachhaltiger Treibstoffe (en: Sustainable Aviation Fuels, kurz: SAF) anstatt fossiler Kraftstoffe, wie Kerosin. Aktuell sind SAFs, etwa aus Abfall-Bioölen, am Markt verfügbar, jedoch zu weniger als 0,01 Prozent verglichen mit der globalen Kerosinproduktion und ein Vielfaches teurer als herkömmliches Kerosin. Der ökologisch beste Weg ist synthetischer Kraftstoff, der aus regenerativ erzeugtem Strom, Wasser und CO2 gewonnen wird. „Synthetische Kraftstoffe gibt es bereits am Markt – allerdings noch im Labormaßstab und daher auch zu Apothekerpreisen. Um die massentaugliche Entwicklung und Produktion am Standort Wien zu ermöglichen, muss daher eine Standortinitiative ins Leben gerufen werden,“ betont CEO Alexis von Hoensbroech.
Beimischungsquote
Eine Beimischungsverpflichtung von alternativen Kraftstoffen zu fossilem Kerosin ist global betrachtet ein gutes Instrument, um Forschung und Produktion anzukurbeln. Nationale oder regionale Alleingänge führen jedoch zu einer Wettbewerbsverzerrung und zu negativen Umwelteffekten, da nicht-EU-Airlines „Tankering“ betreiben würden. Sie würden also nicht an einem Standort tanken, welcher aufgrund von Steuern, Gebühren oder Beimischungsquoten teurer wäre. Diese Airlines tanken dann zu Hause deutlich größere Mengen an Kerosin, um auch den Rückweg abdecken zu können. Dadurch erhöht sich das Gewicht des Flugzeuges und somit auch die CO2-Emissionen. „Die EU und ihre Mitgliedstaaten müssen dafür Sorge tragen, dass europäische Fluggesellschaften durch die Nutzung von alternativen Treibstoffen keinem Wettbewerbsnachteil gegenüber Gesellschaften aus Drittstaaten ausgesetzt werden“, fordert Alexis von Hoensbroech.
Umweltabgaben
Seit 2012 ist der Luftverkehr als einziger Verkehrssektor im EU-Emissionshandel (ETS) inkludiert und kommt für CO2-Emissionen auf allen innereuropäischen und nationalen Flügen auf. Die nationalen Erlöse aus dem ETS werden in Österreich jedoch nicht zweckgebunden investiert. Auch die nationale Flugabgabe, ebenfalls umweltpolitisch motiviert, kommt keinen Umwelt- und Klimaprojekten zugute. „Eine solche nationale Zweckbindung zugunsten von Forschung, Entwicklung und Markteinführung alternativer Treibstoffe für die Luftfahrt ist unumgänglich, um die Produktion in Österreich zu ermöglichen und um wettbewerbsfähige Preise zu sichern“, so Alexis von Hoensbroech abschließend. Seit 2021 erfolgt das globale Wachstum der internationalen Luftfahrt im globalen Kompensationssystem CORSIA (Carbon Offsetting & Reduction Scheme for International Aviation) CO2-neutral.
Welche Maßnahmen setzt Austrian Airlines bereits?
Der globale Luftverkehr hatte vor der Corona-Krise einen Anteil von rund drei Prozent an den weltweiten CO2-Emissionen. Der Anteil der aktuell viel diskutierten Kurzstrecken macht dabei rund 4 Prozent aller CO2-Emissionen aus. Um Emissionen langfristig zu reduzieren, setzt Austrian Airlines bereits seit Jahren auf klimafreundliche Maßnahmen. Um Kurzstrecken zunehmend auf die Schiene zu verlagern, bietet Austrian Airlines mit AIRail seit 2014 die Möglichkeit einer attraktiven Bahnverbindung von Linz, Salzburg und Graz zum Flughafen Wien. Seit 2018 werden im Rahmen des Projekts ReOil, zusammen mit OMV und dem Flughafen Wien, Austrian Airlines Plastikbecher und weitere Plastikartikel an Bord zu Rohöl und in Folge zu Kerosin weiterverarbeitet. Allein im Raffinerieprozess werden so 45 Prozent CO2 eingespart. Und seit diesem Frühjahr können Passagiere auf der Plattform „Compensaid“ ihre Emissionen zusätzlich über den Zukauf von alternativen Treibstoffen kompensieren. Seit 2008 ist die Kompensation beim Ticketkauf bereits über Klimaprojekte möglich. Den größten Effekt haben aktuell neue und damit deutlich CO2-effizientere und lärmärmere Flugzeuge, Gewichtsreduktion und möglichst direkte Flugrouten.
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