Unternehmen
• Gemeinsames Ziel muss klimafreundliches Fliegen auf globaler Ebene sein
• Mittel aus Umweltabgaben sollen national zur Entwicklung und Förderung nachhaltiger Kraftstoffe verwendet werden
• CO2-Maßnahmenpaket „Fit for 55“ darf nicht zu Wettbewerbsnachteilen für europäische Unternehmen führen
Das heute von der EU-Kommission präsentierte Maßnahmenpaket „Fit for 55“ sieht eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent vor. Das Paket stellt dabei nicht nur klima-, sondern auch industriepolitisch entscheidende Weichen. Im Bereich der Luftfahrt ist eine Verschärfung des Emissionshandels, die Einführung einer Kerosinsteuer für innereuropäische Flüge sowie eine schnell steigende verpflichtende Beimischungsquote für die teureren, nachhaltigen Flugkraftstoffe (SAF – Sustainable Aviation Fuel) vorgesehen.
Austrian Airlines arbeitet seit Jahren daran, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens langfristig zu reduzieren. Es steht dabei nicht im Raum, OB man Fliegen umweltfreundlicher macht, sondern WIE. Zusammen mit der Lufthansa Group will Austrian bis 2030 die CO2-Emissionen halbieren und bis 2050 CO2-neutral wirtschaften.
Regionale Maßnahmen im Rahmen von „Fit for 55“, wie ein Emissionshandel, eine innereuropäische Kerosinsteuer oder Beimischungsquoten, können dazu führen, dass Umsteigeflüge auf Drehkreuze außerhalb der EU verlagert werden. Wenn etwa ein Passagier auf dem Weg von Stuttgart nach Tokio in Wien umsteigt, würde sein Zubringerflug mit einer Kerosinsteuer belastet werden. Steigt er aber statt in Wien in Istanbul um, ist keine Kerosinsteuer fällig. Es wird also kein Flug vermieden, stattdessen erfolgt eine reine Verlagerung – nämlich zu längeren Flugstrecken und damit zum Nachteil der Umwelt und europäischer Netzwerk-Fluglinien wie Austrian Airlines. “Wir begrüßen die europäischen Anstrengungen zu mehr Klimaschutz, auch beim Fliegen. Allerdings dürfen die Maßnahmen nicht wettbewerbsverzerrend wirken, sonst ist dem Klima nicht geholfen aber der heimischen Wirtschaft maximal geschadet”, kommentiert Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech. „Die europäischen Institutionen sollen der heimischen Luftfahrt keine zusätzlichen Hürden in den Weg stellen, sondern die Startrampe für den Einsatz klimafreundlicher nachhaltiger Treibstoffe bauen.”
Der größte Hebel für klimaneutrales Fliegen liegt in der Verwendung nachhaltiger Kraftstoffe, die Emissionen bis zu 80% reduzieren können, weshalb eine entsprechende Beimischungsquote zu begrüßen ist. Diese bringt Nachfrage und kurbelt so die Produktion an. „Für die geplante Quote nachhaltiger Kraftstoffe muss aber ein Finanzierungsmechanismus gefunden werden, der alle Anbieter gleichermaßen einbezieht und die Last nicht alleine auf europäischen Flügeln ruhen lässt“, erklärt Austrian CEO Alexis von Hoensbroech. „Mit der Zweckbindung von Umweltabgaben, wie etwa den Einnahmen aus dem verschärftem Emissionshandel oder aus einer Kerosinsteuer, zugunsten der Förderung nachhaltiger Kraftstoffe, könnte man den Wettbewerbsnachteil beispielweise entsprechend ausgleichen. Es darf nicht sein, dass die Airlines, die viel für den Klimaschutz tun, benachteiligt werden gegenüber denen, die wenig oder nichts tun!“, so Alexis von Hoensbroech abschließend.
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